Wenn Silvester um Mitternacht die Sektkorken knallen, sollten Homebanker - bildlich gesprochen - die `Aktualisierungstaste´ drücken; nur so können bei einigen Programmen Buchungsfehler verhindert werden.
Unterthema: So haben wir getestet
Unterthema: Euro-Umstellung:
Das Chaos steht noch bevor
Am Jahresende werden alle Geldinstitute, soweit noch nicht geschehen, die Konten auf Euro umstellen. Spätestens dann stellt sich heraus, ob ein Homebanking-Programm eurofest ist. Rückblickend jedenfalls sah in dieser Beziehung manches düster aus: Einige Programme, darunter Quicken 2000, die in der Werbung als `eurofähig´ angepriesen wurden, rechneten - nach einer Kontoumstellung auf Euro - falsch oder versagten gar bei wichtigen Funktionen.
Schließlich fordert die Einführung der neuen Währung ja auch mehr als bloßes Umrechnen zwischen zwei Währungen. Die Programme haben die von den Banken gelieferten Umsatzdaten richtig zu interpretieren und in der Übergangsphase, die noch bis zum 31. 12. 2001 läuft, die Buchungen getrennt nach Euro und DM auseinander zu halten beziehungsweise korrekt umzurechnen. Ab dem 1. Januar des neuen Jahres müssten die Programme außerdem die Überweisung von DM-Beträgen durch eine Sperrung des Auswahlfeldes im Überweisungsformular verhindern. In diesem Punkt liegt durchweg Bedarf für entsprechende Online-Updates vor: Eine DM-Sperre für vorterminierte Buchungen konnten wir nirgends entdecken. Nicht zuletzt sollte ein Programm die von ihm verwalteten regelmäßigen Buchungen und Daueraufträge ebenfalls automatisch auf die neue Währung umstellen.
Auch wenn die Darstellung von Auswertungen demnächst in der neuen Währung geschieht, will mancher Anwender sich zusätzlich noch Auswertungen sowie die älteren DM-Buchungen im Register in DM anzeigen lassen. Denn wer Anfang 2002 seine Steuererklärung für 2001 anfertigt - in den meisten Bundesländern muss diese ja noch in DM erfolgen - hat nichts davon, wenn sein (kategorienfähiges) Homebanking-Programm nach der Euro-Umstellung die Auswertungen und Berichte für das Jahr 2001 allein in Euro ausgibt.
Unter die `Euro-Lupe´ genommen haben wir die aktuellen Programmausgaben von Private Cash, Quicken, S-Connect, StarMoney, T-OnlineBanking, win-data und Wiso Mein Geld sowie die sich noch zahlreich im Einsatz befindlichen `eingestellten´ Versionen Quicken 98 und MS Money 99.
Seit mehr als einem Jahr hat keine sichtbare Weiterentwicklung des Programms stattgefunden. Anwender beklagen sich, dass sie keinen Support erhalten, niemand ihre Anrufe entgegennimmt oder Faxe und E-Mails beantwortet. Da die Firma das Programm kostenlos abgebe, heißt es, könne man keine bessere Unterstützung bieten. Kleinere Anpassungen wie die Aktualisierung von Bankmakros würden jedoch kontinuierlich vorgenommen. Ob und wann eine HBCI-Unterstützung implementiert wird, `stehe in den Sternen´.
Private Cash und Business Cash (mit etwas größerem Funktionsumfang) sind zwar seit langem eurofähig, gleichwohl kommt es in der Praxis zu Problemen. Das Abholen von Umsätzen von einem Euro-Konto schlägt fehl, wenn die Kontowährung im Programm noch DM lautet: Die Fehlermeldung `keine neuen Umsätze vorhanden´ führt dabei in die Irre.
Nach der Kontoumstellung ließen sich die Umsätze von Konten bei der Berliner Vereinsbank und der HypoVereinsbank erfolgreich abfragen. Alle Umsätze, die zeitlich vor der Euro-Umstellung der Konten (bei der Bank) lagen, interpretierte Private Cash jedoch fälschlich als Euro und trug sie damit in fast doppelter Höhe ins Register ein.
Das Programm präsentiert im Kontoregister die Umsätze und Saldi standardmäßig in DM, auch wenn es sich um ein Euro-Konto handelt. Man sollte also genau auf den Abholzeitpunkt und -zeitraum achten. Falls doch einige Buchungen aus der DM-Zeit mit eingelesen wurden, hilft die manuelle Korrektur, die Private Cash zum Glück gestattet. Welche Währung im Register und in den Auswertungen gelten soll, lässt sich nur per Voreinstellung im Menü `Optionen/Konfiguration´ ändern - das gilt dann aber für alle Konten.
Von einem Sparkassenkonto las Private Cash auch nach der Euro-Umstellung die übersandten Umsätze nicht ein und meldete als Fehler `unbekannter Variablentyp´. Banken, die vor der Transaktion die Kontoart abfragen (wie die Deutsche Bank), übermitteln erst gar keine Euro-Umsätze, da sich das Private-Cash-Konto trotz Umstellung noch als DM-Konto ausgibt. Diese Fehler sollen in der neuen Version 5.08 (demnächst auf dem HDP-Server zu finden) ausgeräumt sein.
Bei dem Versuch, Überweisungen von einem Euro-Konto der HypoVereinsbank auszuführen, erlebten wir einen Fehlschlag. Auch die manuelle Änderung der Btx-Systemdaten brachte hier keinen Erfolg.
Obwohl Microsoft seit etwa zwei Jahren für MS Money weder Weiterentwicklung noch Support leistet, scheint das Programm noch zahlreiche Anwender zu haben. Wir überprüften die zuletzt herausgegebene Ausführung Money 99 `Version 2000´.
Im Prinzip erweist sich das Programm als eurofähig. Für die Abholung der Kontoauszüge spielt es offenbar keine Rolle, welche Währung das Bank- beziehungsweise das Money-Konto aufweist. Wir erhielten klaglos die Auszüge von drei Euro-Bankkonten, obwohl das Money-Konto noch auf DM lautete. Umsätze und Saldi rechnete das Programm dabei korrekt in DM um. Einen Hinweis auf die erfolgte Euro-Umstellung gibt es nicht. Stellt man das Money-Konto von Hand auf Euro um, werden alle Einträge im Register entsprechend umgerechnet, das heißt, auch die früheren aus der DM-Zeit. Das ist zwar nicht falsch, aber etwas unbequem, wenn man später einmal nach einer DM-Buchung sucht. Abhilfe schafft hier nur ein konsequenter Buchungsschnitt zum Zeitpunkt der Euro-Umstellung, also am 31. 12. 2001. Alle Konten müssen dazu nach der letzten DM-Buchung geschlossen und als Euro-Konten neu angelegt werden.
Wer darauf verzichtet, kann sich die DM-Buchungen immer noch als Journal anzeigen lassen. Berichte stellt Money stets in der Basiswährung dar, die man von Hand von DM auf Euro (und zurück) einstellen kann.
Bei der manuellen Umstellung eines Money-Kontos auf Euro werden die gespeicherten regelmäßigen Zahlungen für dieses Konto korrekt auf Euro umgesetzt. Neue Terminüberweisungen und Daueraufträge legt Money stets in der Kontowährung an, sodass auch hier nichts schief gehen kann. Da Money sowieso nur eine Auswahl deutscher Kreditinstitute unterstützt, macht sich die fehlende Pflege der Bankmakros zusätzlich bemerkbar. Eine Überweisung von einem HypoVereinsbank-Konto (Euro) wurde vom Bankrechner prompt abgelehnt. Eine Möglichkeit zum Ändern der Btx-Systemdaten sieht das Programm nicht vor; HBCI haben die Entwickler erst gar nicht implementiert.
Falls Transaktionen und Umsatzabfragen klappen, spricht nichts dagegen, Money auch im Euro-Zeitalter noch eine Weile zu verwenden. Als Alternativen bieten sich Quicken und Wiso Mein Geld an, die beide über ein Modul zum Import der Money-Datendatei verfügen.
Die nicht geringe Fehlerquote der Quicken-Versionen ab 2000 dürfte viele Nutzer bewogen haben, beim bewährten Quicken 98 (teilweise auch bei noch älteren Versionen) zu bleiben. Doch ab 2002 geht mit diesem Programm in Sachen Euro nichts mehr.
Lässt man in Quicken 98 alles beim Alten und versucht, von einem auf Euro umgestellten Bankkonto Umsätze abzuholen, meldet Quicken fälschlich `keine neuen Umsätze vorhanden´ oder die Bank verwehrt den Zugang. Stellt man das Konto daraufhin in Quicken auf Euro um, verweigert nun das Programm den Online-Zugang mit der Meldung `Für Online-Buchungen werden von Quicken nur DM-Konten unterstützt´. Überdies wird ab März 2002 der Online-Zugang mit Quicken 98 noch aus einem anderen Grund unmöglich sein: Die Telekom schaltet die jetzt als Ersatz für die alte Btx-Einwahlnummer 0 19 10 vorhandene Nummer 01 94 31 31 endgültig ab. Für den neuen PPP-Zugang über 0 19 10 11 ist der in Quicken 98 integrierte Decoder jedoch nicht gerüstet.
Auch wenn ab Version 2000 ein `zeitgemäßer´ T-Online-Decoder Verwendung findet, mit den Euro-Funktionen dieses Programms werden Besitzer nicht unbedingt glücklich: Quicken 2000 holt zwar Umsätze von Euro-Konten ab und erkennt auch eine Umstellung bei der Bank, doch verarbeitet es die Daten nicht richtig. Behält man die DM-Währung in Quicken bei, dividiert es alle Bankumsätze, die nach der Umstellung auf Euro erfolgten (also auch in DM getätigte), durch den Umrechnungsfaktor und trägt sie dann als DM-Beträge ins Register. So werden aus einer Mark 51 Pfennig, aus einem Euro ebenfalls! Nicht viel besser sieht es aus, folgt man der Aufforderung und stellt die Quicken-Kontowährung auf die Bankkontowährung um. Dann verarbeitet das Programm zwar die neu abgeholten Umsätze richtig, aber die alten DM-Buchungen bleiben ohne Umrechnung im Register. Sie sind plötzlich in Euro-Buchungen mutiert. Der Kontostand kann sich damit unversehens verdoppeln.
Was für Money 99 nur empfehlenswert ist, wird für Quicken 2000 damit zwingend: Ein Buchungsschnitt und die Neuanlage aller Konten als Euro-Konten.
Wer die Eurokonten parallel zu den bestehenden DM-Konten anlegt und ab dem 1. 1. 2002 nur noch diese benutzt, braucht überhaupt keine Euro-Umstellung im Programm vorzunehmen. Das bedeutet allerdings Mehrarbeit bei der Anpassung der regelmäßigen Buchungen. Als vorteilhaft erweist sich die Archivierungsfunktion (Datei/Datei-Aktionen/Archivierung,Vorjahr). Damit lassen sich alle Buchungen bis zu einem frei gewählten Termin in eine neue Datei speichern. Erst dann kommt die Kontoumstellung auf Euro.
Das Manko der Vorgängerversionen, dass sich Euro-Konten im Register nicht in zwei Währungen anzeigen lassen, weist auch noch das neueste Quicken 2002 auf. Aber wenigstens kommt es hier nicht zu Umrechnungsfehlern, wenn man das Bankkonto bereits umgestellt hat, hingegen noch nicht die Währung im Programmkonto. Quicken rechnet die Euro-Umsätze richtig in DM um. Für DM-Konten lassen sich die Euro-Beträge im Register einblenden, wobei dann aber die Saldospalte wegfällt.
Werden bei der Aktualisierung auch DM-Umsätze aus der Zeit vor der Kontoumstellung mit übertragen, interpretiert Quicken diese großzügig als Euro-Beträge und verdoppelt sie. Diesen Fehler muss man dann (einmalig) manuell korrigieren. Oder der Abruf für diesen Zeitraum wird von der Bank gar nicht zugelassen. Um die vom Geldinstitut zu jeder Buchung übermittelten Währungsinformationen scheint sich das Programm nicht zu kümmern.
Quicken 2002 erkennt die Umstellung der Kontowährung und empfiehlt eine baldige Umstellung auch im Programm. Im Unterschied zur Version 2000 muss diese Umstellung von Hand erfolgen: Was genau zu tun ist, erfährt man auf den Quicken-2002-Support-Seiten des Lexware-Internet-Servers.
Auch dann, wenn man bei der Euro-Konvertierung `nur dieses Konto´ wählt, stellt das Programm alle Konten um, die mit dem ausgewähltem Konto über Umbuchungen verknüpft sind. Einen Sinn macht diese Vorgehensweise nur am Jahresende, wenn sowieso alle Bankkonten umgestellt werden. Jetzt wird klar, warum Lexware dem Programm vorauseilend die Versionsnummer 2002 gegeben hat - Euro-Frühstarter jedenfalls haben das Nachsehen.
Gleichwohl ist eine Neuanlage aller Konten zu empfehlen, da Quicken - wie gesagt - auch die alten DM-Buchungen in Euro umrechnet. Als nützlich erweist sich auch hier die Archivierungsfunktion. Regelmäßige Buchungen stellt Quicken bei der Euro-Umstellung ebenfalls um; gemerkte Buchungen hingegen nicht, was aber weniger stört, da der Betrag bei diesen meist sowieso geändert wird. Berichte lassen sich auch nach der Euro-Umstellung in beliebigen Währungen ausgeben.
Was in Quicken hauptsächlich zu einem Buchungsschnitt zwingt, ist die Tatsache, dass sich nach der Euro-Umstellung keine DM-Beträge mehr anzeigen lassen. Dies Problem haben die S-Connect-Entwickler einfach und elegant mit zwei ständig sichtbaren Währungsspalten gelöst. Das Programm präsentiert jede Buchung in beiden Währungen; eine Klammer um einen Betrag weist darauf hin, dass er errechnet wurde. Eine Spalte für den Kontosaldo besitzt S-Connect dagegen nicht, es wird lediglich der aktuelle Kontostand in einem Feld am unteren rechten Rand angezeigt. Benutzt wird hier die Währung, in der das Programm das Konto führt.
Mit dem Sparkassenkonto hatte das auf Sparkassen zugeschnittene Programm erwartungsgemäß die wenigsten Probleme. Bei der ersten Abholung wurde die Euro-Umstellung erkannt und ein Update der Bankmakros angeboten und ausgeführt. Anschließend ließen sich die Umsätze - auch zurückliegende aus der `DM-Zeit´ des Kontos - korrekt einlesen.
Etwas anders lief es mit dem Konto bei der Berliner Volksbank. Bei der ersten Abfrage las S-Connect nur die Umsätze bis zur ersten Buchung der Kontoumstellung aus. Die Bank liefert bei der Umstellung zwei Sonderbuchungen: Die erste (in DM) setzt das Konto auf null, die zweite füllt das alte Guthaben (oder das Minus), aber nun umgerechnet in Euro, wieder auf. Nach der ersten Abholung steht das Konto also auf null. Nun muss man von Hand in den Kontodetails die Währung auf Euro umstellen. Anschließend werden mit einem zweiten Aktualisierungsschritt die zweite Umstellungsbuchung und eventuell weitere Euro-Buchungen abgeholt. Eine Warnung oder einen Hinweis, woran es liegt, wenn der Kontostand auf null steht, und wie man im Weiteren vorzugehen hat, liefert S-Connect übrigens nicht. So dürften viele Anwender erst einmal verwirrt sein, wenn sie ihr Konto Anfang nächsten Jahres plötzlich leer vorfinden.
Keinen Erfolg hatten wir mit dem HypoVereinsbank-Konto. Die Bank liefert zur Kontoumstellung eine so genannte Saldoeinbuchung mit dem Betrag `Null DM´. Die Umstellung wurde von S-Connect nicht erkannt. Buchungen, auch aus der DM-Zeit, ließen sich erst nach der Währungsumstellung in S-Connect abfragen. Nun aber interpretierte das Programm alle mit dieser Transaktion abgeholten DM-Umsätze fälschlich als Euro. Eine fatale Geschichte, da S-Connect auch keine manuellen Korrekturen von Buchungen gestattet. Auf die Kontostände und auf die einzige Auswertung des Programms, den `Finanzstatus´ (lediglich eine Summierung der Kontostände), hat dieser Fehler jedoch keinen Einfluss, da S-Connect den Kontostand nicht berechnet, sondern stets vom Bankrechner übernimmt. Schlimmer ist, dass Btx-Überweisungen mit dieser Bank scheitern. Offenbar unterstützt das Makro noch nicht den DTA-Zugang der HypoVereinsbank. Ändern lassen sich die Btx-Systemdaten nicht.
Daueraufträge legt S-Connect stets als so genannte `echte´ Daueraufträge an, die einmal übermittelt und dann von der Bank ausgeführt werden. Um die korrekte Euro-Umstellung muss sich also die Bank kümmern.
Das neue, direkt von adisoft vertriebene Programm EuroConnect (zurzeit noch Beta-Version-Status) arbeitet im Transaktionsbereich genau wie S-Connect, zeigt also auch die gleichen Fehler.
Das StarMoney-Register besitzt nur zwei Betragsspalten, eine für die Buchungen und eine für die Salden. Letztere werden immer in der Kontowährung angezeigt. Das ist die Währung, in der das Bankkonto geführt wird. Eine spezielle StarMoney-Kontowährung benötigt das Programm nicht, es gibt in den Kontodetails noch nicht einmal ein Feld dafür. Das ist die einfachste und natürlichste Lösung und man fragt sich, warum die anderen Programme überhaupt den Anwender mit solchen internen Problemen belästigen.
Die Kontoumstellung erkannte StarMoney bei allen drei Testkonten anhand der übermittelten Währungsinformationen. Für diesen Zeitpunkt wird von StarMoney im Register eine Buchung `Neuer Startsaldo in EUR´ mit dem Betrag Null eingefügt. Bei Banken, die den Saldo bei der Umstellung mit zwei Buchungen selbst anpassen (z. B. Berliner Vereinsbank), ist dies schon alles. Eine Abholung in zwei Schritten wie in S-Connect ist nicht nötig. Bei den anderen Instituten fügt StarMoney zusätzlich eine Ausgleichsbuchung ein, die etwas unglücklich `fehlende Online-Umsätze´ heißt. Sie dient nur dazu, den absoluten DM-Betrag des letzten Saldos auf den EUR-Betrag zu reduzieren.
Auf diese Weise kann StarMoney die Konten ohne Bruch oder Buchungsschnitte über die Währungsumstellung weiterführen. Die Registerdaten stimmen stets mit den Daten des realen Kontoauszugs überein - auch dann noch, wenn man Ende nächsten Jahres eine DM-Buchung aus 1999 sucht. In den Auswertungen lässt sich die Währung umschalten, deshalb spielt es auch hier keine Rolle, wann das Konto umgestellt wurde. Daueraufträge und Terminüberweisungen kennt StarMoney nur als `echte´, das heißt von der Bank ausgeführte Aufträge, und muss sich deshalb hier um die Euro-Konvertierung nicht kümmern.
Auch die Euro-Transaktionen liefen mit StarMoney zum größten Teil erfolgreich. Lediglich die HypoVereinsbank machte wieder eine Ausnahme: Zu ihr ließen sich per Btx keine Überweisungen übertragen. Die manuelle Änderung der Btx-Systemdaten erlaubt StarMoney nicht.
Das kostenlose Homebanking-Modul 4.0 der T-Online-Software stellte die interne Kontowährung unserer drei Testkonten automatisch auf die Währung der abgeholten Kontoauszüge ein. Die Betragsspalte im Register zeigt die Umsätze stets in der Kontowährung an, eine Umschaltung ist nicht vorgesehen. Mit der Kontoumstellung wechselt die Währung also lediglich von DM nach EUR. Die DM-Beträge älterer Buchungen werden nicht überschrieben.
Die Währung, in der die Aufträge vorlagen, zeigt das T-Online-Programm nicht extra an. Soweit sie von der Bank übertragen wird, findet man sie in den Verwendungszweckzeilen. Bei HypoVereinsbank-Konten übernahm das Programm diese Information gleich in die erste Zeile, wo üblicherweise die Transaktionsart (Überweisung, Lastschrift etc.) angezeigt wird. Eine Saldospalte findet sich leider nicht im Register; es wird lediglich der Abschlusssaldo angezeigt.
Bei Überweisungen von einem HypoVereinsbank-Euro-Konto ließ sich im Formular keine Euro-Währung auswählen. Außerdem hatten wir die bekannten Probleme beim Btx-Bankzugang mit dieser Bank. Noch im Dezember will T-Online diese Probleme via Web-Update beheben.
T-Onlinebanking bietet nur wenige Auswertungsfunktionen mit sehr beschränkten Anpassungsmöglichkeiten. Die Währung lässt sich jedoch in allen diesen Fenstern umschalten.
Terminüberweisungen und Daueraufträge führt das Programm nicht selbst aus, sondern übermittelt sie einmalig als Auftrag an das Geldinstitut (sofern jenes diese Funktionen unterstützt). Um die richtige Euro-Umstellung solcher Aufträge muss sich also das Institut kümmern.
Das eher auf professionelle Anwender ausgerichtete win-data gehörte schon vor einem Jahr zu den Programmen, die bei der Euro-Umstellung die wenigsten Probleme bereiteten. Daran hat sich nichts geändert. Nach der Umstellung der Bankkontowährung wird das zugehörige windata-Programmkonto (unter `Auftraggeber´ zu finden) bei der nächsten Umsatzabfrage automatisch auf Euro umgestellt. Ein Benutzereingriff ist nicht notwendig. Im Umsatzregister lassen sich die Buchungen und die Salden (es werden jeweils Anfangs- und Schlusssaldo des gewählten Darstellungszeitraums angezeigt) wahlweise in DM oder Euro anzeigen.
Überweisungen machen ebenfalls keine Probleme, sogar der Überweisungsauftrag an ein HypoVereinsbank-Euro-Konto war erfolgreich, nachdem wir die Btx-Systemseiten entsprechend umgestellt hatten.
Für die Umstellung von gespeicherten DM-Buchungen auf Euro besitzt win-data 2000 ein eigenes Werkzeug zur Zahlungskonvertierung im Menü `Tools´.
Das Buchungsregister von Mein Geld ist weitgehend konfigurierbar: Sowohl die Umsätze als auch die Salden zeigt das Programm parallel in DM und Euro an. Über die Kontowährung gibt eine weitere einblendbare Spalte Auskunft. Die Währung, mit der das Konto in Mein Geld geführt wird, lässt sich manuell ändern. Hier sollte man allerdings nicht voreilig sein: Das Programm erkannte die Umstellung bei allen drei getesteten Instituten und stellte die interne Kontowährung automatisch um. Aber: Wenn die interne Währung schon auf Euro lautete, wurden Buchungen aus der DM-Zeit fälschlich als Euro eingelesen.
Btx-Überweisungen von Euro-Konten führte das Programm korrekt aus, auch von der problematischen HypoVereinsbank. Bei Letzterer ließ sich jedoch im Überweisungsformular die Euro-Währung nicht wählen (wohl aber in den Formularen von Terminüberweisungen und Daueraufträgen). In den Auswertungsfenstern kann man die verwendete Währung jederzeit ändern. In den tabellarischen Auswertungen lassen sich sogar wie im Kontoregister DM- und Euro-Spalten parallel anzeigen.
Wenn man Überweisungen mit einem Termin im kommenden Jahr in DM eingibt, meckert das Programm übrigens nicht. Den Entwicklern ist dies bekannt, und sie wollen das `vorprogrammierte´ Problem per Update noch im Dezember aus der Welt schaffen.
Generell müssen wir von einer vorzeitigen Euro-Umstellung der Bankkonten abraten. Holen Sie, falls möglich, noch im alten Jahr alle DM-Umsätze ab. Falls das nicht möglich ist, fragen Sie im neuen Jahr die Umsätze ab, ohne vorher Ihr Homebanking-Programm auf Euro umzustellen. Sichern Sie - ganz wichtig! - diese Datei unter einen anderen Namen und stellen Sie erst dann das Programm auf Euro um. Auf diese Weise haben Sie die Gewähr, in der gesicherten Datei die Umsätze des vollständigen Kalenderjahres 2001 in DM wiederzufinden und beliebigen Auswertungen - etwa für die Steuer - in der alten Währung unterwerfen zu können. Wenn programmmäßig vorhanden, können Sie natürlich auch eine Archivierungsfunktion nutzen.
Money und Quicken zeigen nach der Umstellung alle Buchungen nur noch in Euro an, was für das Suchen nach DM-Buchungen im Register zumindest unbequem ist. Deshalb sollten Sie auch dann, wenn Ihre Bankkonten schon vor dem 31. 12. umgestellt wurden, die Programmumstellung noch nicht vornehmen und Money oder Quicken die Beträge umrechnen lassen. In Quicken lassen sich die Euro-Beträge ja auf Wunsch im Register einblenden.
Solche Maßnahmen sind mit den anderen Programmen zwar nicht notwendig, doch könnte es auch hier sinnvoll sein, das Euro-Zeitalter mit einem Buchungsschnitt und einer aufgeräumten Datei zu beginnen, vor allem dann, wenn diese schon recht groß geworden ist.
Und wenn Sie noch Anwender von Quicken 98, Money 99 oder unter Umständen auch Private Cash und Quicken 2000 sind, sollten Sie schon mal das Geld für ein Upgrade beziehungsweise ein neues Programm zurücklegen.
Weitgehend zufrieden waren wir nach dem Test nur mit StarMoney und win-data. (ae)
Wir ließen drei reale Online-Konten bei drei verschiedenen Geldinstituten (HypoVereinsbank, Berliner Volksbank, Mittelbrandenburgische Sparkasse) auf Euro umstellen und testeten die Abholung der Umsätze über verschiedene Zeiträume. Außerdem wurden nach der Umstellung Euro-Überweisungen von allen drei Konten auf ein viertes Konto ausgeführt. Alle Transaktionen erfolgten über T-Online (Btx) nach dem PIN/TAN-Verfahren, bei der HypoVereinsbank zur Kontrolle auch über HBCI, soweit das mit den Programmen möglich war.
Programme | Hersteller | Web-Adresse |
Private Cash 5 | Heinemann, Dose und Partner (HDP) | hdp-online.de |
Money 99 | Microsoft | microsoft.de |
Quicken 98/2000/2002 | Lexware | lexware.de |
S-Connect 4.3 | SK Online und Adisoft | skonline.de, adisoft.de |
StarMoney 3.0 | Star Finanz GmbH | starfinanz.de |
OnlineBanking 4.0 | T-Online International | banking.t-online.de |
Win-Data 2000 | Baumann & Balk | bb-ag.net |
Wiso Mein Geld 3.15 | Buhl Data Service | buhl.de |
Nach Informationen von Buhl Data hatten Anfang November 2001 ungefähr 50 Prozent aller deutschen Bankrechenzentren die Planungen und Umsetzungen zur Euro-Umstellung für das Btx-Banking noch nicht abgeschlossen oder noch nicht einmal begonnen. Die Ausnahme bilden große Banken wie Deutsche Bank, Dresdner Bank, Commerzbank und Postbank. Die Kontoumstellung geschieht in der Regel auf Kundenwunsch, es kommt aber auch vor, dass Banken die Umstellung von Privatkonten unaufgefordert und ohne Benachrichtigung der Kunden vornehmen. Fristgemäß erfolgt die Umstellung erst am 31. 12. 2001.
Leider gibt es keinen einheitlichen Standard, der regelt, wie der Bankrechner auf eine Umsatzabfrage antworten soll, die über einen Zeitraum geht, in dem die Kontoumstellung stattgefunden hat. Zurzeit etablieren sich zwei Verfahren der Euro-Umstellung. Die Bank sendet entweder
Der zweite Weg wird unter anderem von der Postbank, Dresdner Bank, Deutschen Bank und Commerzbank gewählt. Eine Variante davon (ohne Kontoabschluss) konnten wir mit der Berliner Vereinsbank testen. Die Übertragung der Buchungen ohne jede gesonderte Information über die Umstellung praktiziert die Mittelbrandenburgische Sparkasse. Einen Mittelweg fanden wir bei der HypoVereinsbank: Alle Buchungen werden auf einmal übertragen, zum Umstellungszeitpunkt fügt die Bank eine `Saldoeinbuchung wegen Kontoumstellung´ mit dem Betrag 0 ein. Diese dient allerdings vor allem zur Kundeninformation auf dem Auszug. Da alle Buchungen und Salden mit Währungsinformation übertragen werden, sollte ein Homebanking-Programm die Umstellung schon daran erkennen.
Wer nach der Euro-Umstellung nicht nur Auszüge abholen, sondern auch Überweisungen übertragen will, kann noch ganz andere Überraschungen erleben. Die HypoVereinsbank sperrt sich auf ihren normalen Btx-Zugangsseiten gegen diesen Versuch. Euro-Konten können nur noch über Internet oder HBCI genutzt werden, heißt es dort. Weil viele Kunden den Btx-Zugang jedoch nach wie vor (zu Recht) für den sichersten und schnellsten halten, hat die Bank ihre bisher kostenpflichtige Btx-DTA-Schnittstelle vor wenigen Wochen auch für Privatkunden freigegeben. Vorausgesetzt, das Homebanking-Programm unterstützt das DTA-Protokoll auch beim Online-Banking (und nicht nur als Diskettenformat), lassen sich Euro-Überweisungen weiterhin über Btx abwickeln.
In Quicken muss man dazu in den Online-Kontoeinstellungen folgende Änderungen vornehmen:
Rechenzentrum: BVDTA
Sendeseite: 202020066
Abrufseite: 20202008
Tan-Akt.-Seite: 20202008